Sabine Haberkern: „Selbst in den verrücktesten Situationen können Sie einen Partner finden“

Sabine Haberkern

Sabine Haberkern ist Sozialpädagogin, Familientherapeutin und Singleberaterin. Im eDarling-Interview verrät die Autorin Einzelheiten zu ihrem dritten Buch „Endlich gefunden! – Das Mutmachbuch für Singles auf Partnersuche“. Außerdem spricht sie über ihre eigene Singlezeit und gibt Tipps für die Suche nach einem Lebenspartner.

Frau Haberkern, Sie sind Sozialpädagogin und Familientherapeutin. Was hat Sie dazu inspiriert, dieses Buch zu schreiben?

Ich selbst war sehr lange unfreiwillig Single. Ich bewegte mich viele Jahre in „Singlekreisen“ und ich habe alles Mögliche ausprobiert, um endlich den Richtigen zu finden. Einige Zeit bevor ich meinen jetzigen Partner kennen gelernt habe, fanden sich in meinem Bekanntenkreis mehrere Paare. Das hat mir Mut gemacht, nicht zu resignieren und daran zu glauben, dass auch ich eines Tages mein Liebesglück finden werde. Es hat mich auch sehr interessiert, wie diese Menschen, die ebenfalls lange und unfreiwillig Singles gewesen sind, doch noch ihren Partner gefunden haben. Die Idee ein Mutmachbuch für Singles auf Partnersuche zu schreiben hat mich inspiriert. So habe ich zunächst in meinem Bekanntenkreis herumgefragt, einige fanden die Idee sehr gut und haben sich als Interviewpartner zur Verfügung gestellt, so hat es angefangen.

Sie waren selbst lange allein stehend. Hätten Sie sich während Ihres Singlelebens ein Mutmachbuch wie das Ihre gewünscht und welche Vorteile hätte es Ihnen bei der Partnersuche bringen können?

Klar, hätte ich mir so ein Mut machendes Buch gewünscht. Dieses Mutmachbuch gibt ja gute Impulse, wertvolle Tipps und konkrete Orientierungshilfen. Mir hat es zu Singlezeiten immer Mut gemacht, zu hören, wenn andere langjährige Singles doch noch ihren Partner fürs Leben gefunden haben und das wird in „Endlich gefunden!“ so schön und authentisch beschrieben. Dass es kein Patentrezept gibt, war ja klar, aber wie war es bei den „späteren“ Paaren konkret doch noch möglich geworden endlich den oder die Richtige zu finden? Das zu erfahren hat bei mir so was ausgelöst, wie: „dann wird es eines Tages auch bei mir noch klappen“. So ein Buch hätte mir als Single auch Wege aufgezeigt, einige innere Einstellungen zu korrigieren, wenn ich es ernst meine und mich tatsächlich auf einen Mann und auf die Liebe einlassen will.

Für Ihr Buch haben Sie zwölf Männer und Frauen interviewt, um ihre Erlebnisse bei der Partnersuche darzustellen. Inwiefern können diese Erfahrungsberichte anderen Singles helfen?

In „Endlich gefunden!“ berichten vier Männer und acht Frauen zwischen 35 und 57 Jahren, wie sie den Partner fürs Leben gefunden haben. Es ist ein beherztes, Mut machendes Buch. Die Porträts habe ich anhand authentischer Lebensgeschichten geschrieben. Sie sind sehr offen und realitätsnah. Die Geschichten zeigen die Sehnsüchte und Ängste dieser porträtierten Männer und Frauen, sie dokumentieren, wie diese Menschen, ihre Singlezeit erlebt haben, sie zeigen uns mutige Entscheidungen und schöne Entwicklungen. Und sie erzählen, wie diese zwölf Menschen es geschafft haben, einen Menschen zu finden, der wirklich zu ihnen passt. Die Geschichten sind aus dem Leben gegriffen und „therapeutisch unterfüttert“. Das Buch gibt konkrete Orientierungshilfen und Anregungen, was man selbst tun kann, um seinem Liebesglück auf die Sprünge zu helfen.

Einige Alleinstehende verzweifeln bei der Suche nach dem richtigen Partner. Was empfehlen Sie Langzeitsingles, die kurz davor sind, die Hoffnung aufzugeben?

Ich empfehle, in allen Bereichen des Lebens gut für sich zu sorgen, egal, ob jemand gerade einen Partner hat oder nicht! Also auch in beruflichen und finanziellen Angelegenheiten, bei sozialen Kontakten, Freundschaften, Interessen und Hobbys ist es wichtig, gut für sich zu sorgen und mit sich selbst im Reinen zu sein. Dann ist auch die Wahrscheinlichkeit, sein Liebesglück zu finden sehr viel größer. Natürlich wird es auch immer Tage geben, in denen es schwer ist und man sich kaum gegen Gefühle der Verzweiflung und Resignation wehren kann. Ich glaube aber, dass auch solche Gefühlszustände zum Menschsein dazu gehören und oft entwickeln wir uns nur deshalb weiter, weil ein gewisser Leidensdruck uns die entsprechende Motivation gibt.

Sie bieten selbst Singleberatungen an. Wie können sich unsere Leser das Coaching vorstellen und was lernen die Teilnehmer dabei?

Auch bei den Singleberatungen gibt es kein Pauschalrezept. Klar ist, wenn es bis jetzt in all den Jahren noch nicht geklappt hat, funktionieren die bisher angewendeten Strategien nicht und es muss etwas verändert werden. Die Singleberatung hilft herauszufinden, was geändert werden muss. Was genau ist von Mensch zu Mensch verschieden. Jeder Single wird individuell beraten und unterstützt. Ich gebe maßgeschneiderte Impulse und Denkanstöße, ermutige, für sich selbst einzutreten und für sein Glück zu kämpfen. Sehr häufig geht es in der Singleberatung um Themen wie ungute Verhaltensmuster, Bindungsängste, Nähe-Distanz-Problematiken, Eigenverantwortung, Selbstwertgefühl… Manche Menschen haben das Gefühl, nicht liebenswert zu sein, viele geraten immer an die Falschen usw. Solche Themen können in einer Singleberatung gut thematisiert und oft auch aufgelöst werden. Manche Menschen sind auch einfach schüchtern und brauchen Tipps für Flirtsituationen. Oft sind einige Stunden bei einer Singleberatung zielführend und sehr hilfreich, übrigens auch für andere Bereiche der Lebensgestaltung.

In der heutigen Zeit nutzen viele Singles Internetplattformen, um einen Partner zu finden. Wie ist Ihre Meinung zu Online-Partnervermittlungen?

Internetplattformen sind EINE von vielen Möglichkeiten, einen Partner zu finden. Mehrere Protagonisten, die in „Endlich gefunden!“ ihre Lebensgeschichte geschildert haben, haben über das Internet ihren jetzigen Partner gefunden. Wie gesagt, es ist EINE Möglichkeit, von vielen. Man kann in allen möglichen Situationen fündig werden, in den alltäglichsten Situationen, wie z. B. bei der Arbeit, in der Straßenbahn, im Supermarkt, auf einem Fest usw. Man kann auch in den ungewöhnlichsten und verrücktesten Situationen einen Partner finden. Und natürlich besteht diese Chance auch übers Internet, für manche Menschen passt dieses Medium, für andere ist es weniger geeignet. In jedem Fall sollte man dabei auch eine gewisse Vorsicht und Vernunft walten lassen, denn im Internet lauern auch Gefahren.

Haben Sie für unsere Leser noch einen Tipp zur Partnersuche?

Es gibt natürlich kein Pauschalrezept. Offen zu sein für Möglichkeiten und Chancen und diese dann auch zu nutzten ist sicher gut. Aktiv werden, unter Leute gehen, flirten und ausprobieren ist ebenfalls sicherlich besser, als auf dem Sofa oder vor dem PC zu vereinsamen. Die „innere Kompassnadel“ auf Liebe, Akzeptanz und Wohlwollen auszurichten für sich selbst und auch für andere, halte ich auch für wichtig. Bücher zum Thema, Singleberatung, Seminare etc. können hilfreich sein, ich rate auch, diese Möglichkeiten zu nutzen. Natürlich ist wichtig, nicht verkrampft zu suchen, sich nicht zu sehr auf die Partnersuche zu fixieren, sondern Singlezeiten auch zu genießen und zur Weiterentwicklung zu nutzen. Unverarbeitete frühere Partnerschaften sollten emotional beendet sein. Es ist besser, sich auf sich auf das Gute und auf das Glück im Leben zu konzentrieren, dann kommt auch Gutes und Schönes ins Leben.

Sabine Haberkern: © Foto-Taller

Vielen Dank für das Gespräch!

Weitere Informationen zu Sabine Haberkern finden Sie unter: www.sabine-haberkern.de.

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