Muttertag lässt Mütter kalt

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Umfrage zum Muttertag

Muttertag lässt Mütter kalt

Berlin, 11.05.2012 – die Diskussionen um den Muttertag sind so alt wie der Tag selbst. Kritiker beklagen die starke politische und ökonomische Vereinnahmung. eDarling hat zum Thema die Mütter selbst befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Muttertag den Müttern längst nicht so wichtig ist wie allen anderen. Was ihnen vermutlich fehlt, sind nicht Schokolade und Blumen, sondern verbesserte gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Der Begriff Muttertag liefert 30 Millionen Treffer bei Google, in der Bedeutung der deutschen Feiertage wird der Muttertag nur von Ostern und Weihnachten überrundet. Der ursprüngliche Gedanke, der Leistungen der Mütter zu gedenken und einen gesellschaftlichen Wandel zu fördern, rückte im Zuge der politischen und kommerziellen Vereinnahmung in den Hintergrund. Eine Entwicklung, die nicht zuletzt die Initiatorin des Muttertages Anna Jarvis scharf ablehnte und sich schließlich sogar für dessen Abschaffung einsetzte.

Die Online-Partnervermittlung eDarling wollte die Sichtweise der Mütter hören und hat deshalb 213 Mitglieder befragt. Das Ergebnis zeigt, dass niemand dem Tag weniger Bedeutung beimisst, als die Mütter selbst. „Ist der Muttertag ein wichtiger Feiertag?“ Dieser Aussage stimmen 46% der ‚Nicht-Mütter‘ (Singles ohne Kinder und Väter) zu. Unter den Müttern sind es hingegen nur 32%, das heißt 14% weniger. Das heißt, nur ein Drittel der Mütter schätzt den Muttertag.

Das Ergebnis korreliert mit einer generell größeren Unzufriedenheit der Mütter in vielen Lebensbereichen. Insbesondere sind es die alleinerziehenden Mütter, die es selbst hierzulande und in der heutigen Zeit immer noch schwerer haben. Dies spiegeln die folgenden Ergebnisse wider:

Zufriedenheit mit…Anteil der zufriedenen Single-Mütter im Vergleich zu Single-Vätern
Eigener Freizeit, Zeit für sich selbst– 38%
Menge an Ausgleich und Entspannung– 60%
Umgang/Kooperation mit dem anderen Elternteil– 49%
Finanzielle Situation– 39%

Der Anteil der Single-Mütter, der mit der Menge an Ausgleich und Entspannung zufrieden ist, fällt um 60% geringer aus, als derjenige der Single Väter. Dr. Wiebke Neberich von eDarling sieht den Grund vor allem in der Tatsache, dass die Kinder in der Regel bei den Müttern leben, die den Alltag und das ‚Familienunternehmen‘ alleine managen müssen. „Zeitliche und finanzelle Engpässe werden verstärkt durch unzureichende Betreuungsmöglichkeiten und Unterstützung vom Vater des Kindes – das erhöht die Belastung“, stellt Neberich fest.

Die Zahlen verdeutlichen, dass den Müttern die Farce um ihren eigenen Tag nicht entgangen ist. Eine alljährliche, eintägige Lobeshymne auf die Mutter kann die grundsätzliche Benachteiligung nicht aufwiegen. Er kann nur ein kleiner erster Schritt hin zu einem gesellschaftliche Wandel sein.