Diese Berufe gefährden Ihre Beziehung!

Berufe: Paar streitet sich wegen der Arbeit

Gewisse Berufe können ein intaktes Beziehungsleben durch häufige Auslandseinsätze, Nachtschichten oder ein zu hohes Arbeitspensum erheblich erschweren. Lesen Sie hier, welche Berufe in die Kategorie „Beziehungskiller“ fallen können und wie Sie lernen, mit der Herausforderung umzugehen.

1. Krankenpfleger/Krankenschwester

Stefan und Petra arbeiten beide als Krankenpfleger im Schicht- sowie Nachtdienst. Da sie noch nicht verheiratet sind und bis jetzt noch ohne Nachwuchs, bleiben die Nachtschichten sowie die Arbeit an Feiertagen häufig an ihnen hängen. An manchen Tagen kann es daher vorkommen, dass Stefan gerade den Spätdienst antritt während Petra ihre Frühschicht beendet.

Da beide im gleichen Berufsfeld tätig sind, können sie Verständnis für die unterschiedlichen Arbeitszeiten aufbringen. Doch selbst wenn nur ein Partner Krankenpfleger ist, können Sie trotzdem eine harmonische Beziehung führen. Die Zeit, die Sie alleine verbringen, können Sie für die Pflege ihrer Hobbys nutzen oder Unternehmungen machen, die Ihren Partner weniger interessieren.

2. SoldatIn

Besonders mehrmonatige Auslandsaufenthalte und die Arbeit in Krisengebieten können eine Durststrecke oder auch emotionale Belastung für ein Paar bedeuten. Alltagsprobleme und Sorgen können nur telefonisch besprochen werden und das nächste Treffen liegt noch Monate entfernt. Die Lebenswelten beider Partner unterscheiden sich wesentlich und müssen bei Urlaub oder Rückkehr wieder aufeinander abgestimmt werden. Die Gefahr einer Entfremdung ist daher besonders groß.

Hier sollten Sie vor allem die Fähigkeit entwickeln, Ihren Partner an ihrem Alltag teilhaben zu lassen und Interesse für seine Bedürfnisse sowie Probleme zu zeigen. Versuchen Sie häufig zu telefonieren und auch über Banales zu sprechen. Dr. Peter Wendel, Theologe, Therapeut und Autor des Buches „Fern-Beziehung. Entfernt zusammen wachsen“1, empfiehlt auf altbewährte Mittel zurückzugreifen, wie zum Beispiel den Brief. Schreiben Sie sich Ihre Sorgen sprichwörtlich von der Seele. Um sich selbst etwas aufzubauen, könnten Sie sich und Ihren Partner auch einen speziellen Kalender für die Zeit Ihrer Trennung basteln und jeden Tag ein Häkchen setzen bis sie sich wiedersehen.

Erhalten Sie sich außerdem Ihren Freundeskreis, um Sorgen direkt mit jemand besprechen zu können und Einsamkeit entgegen zu wirken. Dadurch laufen Sie nicht Gefahr, aufgestauten Frust direkt im Gespräch mit Ihrem Partner abzulassen, was Sie später eventuell bereuen könnten.

Der psychische Stress ausgelöst durch Auslandseinsätze erfordert zudem eine hohe Belastbarkeit beider Partner. Selbst Monate nach dem Einsatz können noch psychische Störungen auftreten. Scheuen Sie sich daher nicht die Hilfe von Experten anzunehmen und psychologische Unterstützung zu suchen.

3. Fernfahrer/innen

Ein weiterer Beruf, der den Partnern viel abverlangt, ist der des Fernfahrers oder der Fernfahrererin. Die Abwesenheit von der Familie ist nicht ganz so lange wie die der Soldaten, dennoch führen viele Fahrer eine Fern- oder zumindest Wochenendbeziehung.

Sobald Kinder hinzukommen, wird eine gute Planung und Organisation des Alltags notwendig. Im günstigsten Fall wohnen Großeltern oder Freunde in der Nähe, deren Hilfe in Anspruch genommen werden kann. Trotzdem entfällt ein Großteil der Erziehungsarbeit und Fürsorge auf einen Partner und kann zu einer erheblichen Belastung führen. Konkrete sowie professionelle Hilfe bei Beziehungs- oder Erziehungsproblemen können Sie bei Stellen der pro familia suchen.

Dadurch dass die Partner regelmäßig voneinander getrennt sind, reicht die gemeinsame Zeit manchmal kaum aus, um sich wieder aneinander zu gewöhnen. Dabei kann der Besuch des Partners nach langer Trennung sogar als Einbruch in den eigenen Alltag erlebt werden. Besonders wenn einer der Partner in der gemeinsamen Wohnung weiterhin lebt und sich an seinen eigenen Rhythmus gewöhnt hat, kann die Umstellung schwer fallen. Die Erleichterung, wieder allein sein zu können, überwiegt dann teilweise selbst den Abschiedsschmerz.

4. Koch/Köchin

Unregelmäßige und lange Arbeitszeiten, Schichtdienst und Arbeit am Wochenende sind die Schattenseiten dieses Berufs. Ähnlich wie Krankenpfleger müssen Köche auch meistens an Feiertagen arbeiten. Zudem kann die Arbeit während der Stoßzeiten in der Küche körperlich sowie psychisch sehr anstrengend sein. Toleranz sowie Verständnis hierfür seitens des Partners sind unerlässlich, um eine Beziehung führen zu können. Falsche Vorstellungen von der Arbeitsrealität können sehr schnell zu Frust führen, der sich auch auf den Partner auswirkt.

Alle Berufe, die widrige Arbeitsbedingungen mit sich bringen, können Beziehungsprobleme auslösen. Dennoch hängt auch viel von den Paaren selbst und ihrem Umgang miteinander ab. Solche Beziehungen sind in besonderem Maße von der Toleranz sowie dem Verständnis des Partners abhängig und benötigen von beiden die Fähigkeit zur Konfliktlösung.

Quellen:

1Wendl, Peter: Gelingende Fern-Beziehung: entfernt zusammen wachsen. 4. Auflage, Freiburg i.Br. 2009.

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