Beziehungspause – Ein Abschied auf Raten?

Beziehungspause: Mann und Frau trennen sich vorrübergehend

Nach dem Verliebtsein stellen sich bei einigen Paaren Zweifel ein, ob diese Beziehung wirklich das ist, wonach sie gesucht haben. In einigen Fällen tauchen Probleme auf, die nicht benannt werden können – ein Bauchgefühl, dass sich nicht gut anfühlt. Um diesem Problem auf den Grund zu gehen, beschließen Paare eine Beziehungspause einzulegen. Doch wirkt sich die Trennung auf Zeit positiv auf die Beziehung aus?

Inhalt

Was bringt eine Beziehungspause?

Regeln für die Beziehungspause

Wie lang sollte die Beziehungspause sein?

Wie Sie mit der Trennung auf Probe umgehen sollten

Wichtige Entscheidungen nach der Pause

Fünf Tipps von unserer Psychologin

Entscheidungen akzeptieren

Beziehungspause – Wozu?

In vielen Internetforen ist zu lesen, dass der Grund für Beziehungspausen häufig in einem unguten Gefühl liegt, dass die Partnerschaft überschattet. Ohne sich gleich endgültig zu trennen, wird beschlossen der Beziehung eine Pause zu gönnen, um über das Problem zu reflektieren – in Ruhe und für sich.

Während der Trennung auf Probe haben beide Partner die Möglichkeit, sich ihrer Beziehung bewusst und sich über die vorherrschenden Unstimmigkeiten und ihre Gefühlen klar zu werden. Damit die Beziehungspause dazu dient, Klarheit zu gewinnen und nicht weitere Probleme zu forcieren, ist es notwendig zusammen ein paar Regeln festzulegen.

Regeln für die Beziehungspause

Damit jeder für sich seine Gefühle prüfen kann, sollte Funkstille herrschen. Das bedeutet, dass weder Nachrichten geschrieben noch telefoniert werden darf. Das klingt sehr strikt und wird zum Anfang der Beziehungsauszeit sehr schwer fallen, doch es ist wirklich von großer Wichtigkeit, dass jeder ungestört ist.

Da eine Beziehungspause keine endgültige Trennung ist, sollten sich beide Paare im Klaren sein, dass die Treue bewahrt werden muss. Untreue während dieser Zeit erschwert die Klärung der Probleme innerhalb der Beziehung oder macht diese gar unmöglich.

Wie lang sollte die Beziehungspause sein?

Auch wenn es schwer fällt, rational die Regeln der emotional stark belastenden Beziehungspause zu vereinbaren, sollten Sie beide auch die Länge der Bedenkzeit beschließen. Überlegen Sie für sich, wie viel Zeit Sie sich zum Nachdenken geben wollen. Es sollte nicht zu kurz und nicht zu lang sein.

Ihnen zu einem konkreten Zeitraum zu raten, wäre vermessen. Die Entscheidung richtet sich ganz nach der Tiefe des Problems und dem individuellen Freiraum, den Sie sich geben wollen. Es sollte lang genug sein, um zu klaren Gedanken zu kommen, aber nicht so ausgiebig, dass Sie sich von Ihrem Partner entfernen. Halten Sie den vereinbarten Zeitraum ein. Vereinbaren Sie am besten schon vor der Beziehungspause einen Termin und einen Ort, an dem Sie beide sich wiedersehen.

Umgang mit der Trennung auf Probe

Es wird sicher nicht ganz einfach sein am Anfang der Beziehungspause alle vereinbarten Regeln einzuhalten und den notwendigen Abstand zu gewinnen. Der Trennungsschmerz wird anfangs groß sein. Doch seien Sie sich bewusst, dass es keine Strafe ist, sondern eine Chance Ihre Beziehung aufrecht zu erhalten und qualitativ zu verbessern.

Entscheidungen nach der Trennung auf Zeit

Die räumliche Trennung auf Zeit stellt einen bedeutenden Einschnitt in der Beziehung dar. Der Ausgang einer Beziehungspause kann sich durchaus positiv, aber auch negativ für den weiteren Verlauf der Partnerschaft gestalten.

Psychologin Wiebke Neberich rät, sich nach der zeitlichen Trennung folgenden Punkte zu stellen:

einsMöchten Sie diese Beziehung weiterführen oder nicht? Haben Sie noch Gefühle für Ihren Partner?

Wenn ja: Was genau waren die Gründe, warum es zu der Trennung auf Zeit kam? Welche konkreten Probleme existieren in Ihrer Beziehung?

zweiSind Sie bereit, bezüglich dieser Probleme Kompromisse zu machen? Sind Sie bereit zu verzeihen?

Wenn ja: Wie sehen diese Kompromisse aus? Formulieren Sie konkrete Verhaltensweisen, inwieweit Sie Ihrem Partner entgegen kommen möchten.

dreiWas wünschen Sie sich von Ihrem Partner?

Bitte formulieren Sie hierzu auch wieder konkrete Vorstellungen. Beschreiben Sie z.B. die Reaktionen, die Sie sich von Ihrem Partner in bestimmten Situationen wünschen.

vier Besprechen Sie mit Ihrem Partner die herausgestellten Probleme?

Manche Paare sehen unterschiedliche Problematiken in der Beziehung und sind sehr erstaunt darüber, wenn sie feststellen, dass der Partner eine völlig andere Sicht auf die Dinge hat.

fünfHandeln Sie auf Basis konkreter Verhaltensweisen Kompromisse aus!

Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Es empfiehlt sich eigene Forderungen als Wünsche zu formulieren und respektvoll auf die Bedürfnisse und Vorstellungen des Partners zu reagieren. Ein weiterer Tipp wäre, dem Partner jedesmal zu danken (ein Lächeln, ein Augenzwinkern) bei sichtlichen Versuchen, den gemeinsam geschmiedeten Plan zu realisieren.

Egal was passiert: Akzeptieren Sie die Entscheidung

Es bestehen zwei Optionen nach der Trennung auf Zeit: Sie beide entschließen sich für einen Neuanfang oder Sie haben während der Beziehungspause erkannt, dass die Beziehung keinen Bestand hat und trennen sich. Für ersteren Ausgang bedarf es der Zustimmung beider Partner. Für Letzteren reicht es, wenn einer der Partner die Beziehung beenden möchte.

In beiden Fällen ist die Entscheidung wohl bedacht, schließlich haben Sie sich in der Beziehungspause intensiv mit Ihrer Partnerschaft beschäftigt. Es gilt grundsätzlich die Entscheidungen des anderen zu respektieren und auch zu akzeptieren. Es bringt nach der Bedenkzeit wenig, den anderen zu überzeugen, es doch noch einmal zu probieren, wenn derjenige sich für eine Trennung entschieden hat.

Verlassen werden ist eine sehr negative emotionale Erfahrung, doch fragen Sie nach den Gründen. Ihr Partner wird welche haben. Letztlich zählt, dass eine Beziehung für beide eine Bereicherung darstellt und dass sich beide in der Partnerschaft wohl und geborgen fühlen.

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