Enthaltsamkeit – Kein Sex vor der Ehe?

Enthaltsamkeit: Verheiratetes Paar lächelt

In Zeiten vorangeschrittener Emanzipation und zahlreicher Verhütungsmethoden trifft das Thema Enthaltsamkeit auf viel Unverständnis. Viele sehen in dem Gebot, vor der Hochzeitsnacht keinen Geschlechtsverkehr zu praktizieren, eine längst überholte Moralvorstellung. Und überhaupt – wer will heutzutage schon freiwillig auf etwas so schönes wie Sex verzichten?

Enthaltsamkeit: Beziehung ohne Sex

Immer wieder wird von vielen Menschen betont, dass es vor allem die inneren Werte sind, die einen Menschen attraktiv machen.Trotzdem spielt das Äußere – und somit der sexuelle Reiz – eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Partnersuche.

Für gewöhnlich betrachten wir Sexualität als einen völlig normalen Bestandteil unserer Partnerschaft.

Manche Menschen verzichten jedoch freiwillig auf diesen Teil und leben gemeinsam in Enthaltsamkeit. Häufig ist dies religiös motiviert und endet mit der bedeutungsvollen Hochzeitsnacht.

Es gibt jedoch Paare, die auch danach noch auf den Geschlechtsverkehr verzichten. „Die wissen doch nicht, was ihnen entgeht!“ werden einige vielleicht denken. Doch es gibt verschiedene Gründe, warum sich Menschen bewusst für die Enthaltsamkeit entscheiden. Dabei sei gesagt: Enthaltsamkeit ist nicht gleich Enthaltsamkeit – ob „nur“ der Koitus gemeint ist oder jegliche sexuelle Intimität ausgeschlossen wird, hängt von der persönlichen Definition des Enthaltsamen ab.

Verschiedene Gründe für Enthaltsamkeit

Welche Gründe das letztendlich sind, hängt auch von der Art der Enthaltsamkeit ab. Nicht jedes Paar war von Anfang an enthaltsam. Manche, die zuvor Sex hatten, verzichten nun auf diesen, weil sie schlicht gelangweilt sind. Anfangs war der Sex für sie vielleicht noch aufregend gewesen, doch mit der Zeit kehrte immer mehr Routine ein. Anstatt das Sexleben mit neuen Ideen und Überraschungen zu bereichern, lassen es einige schließlich ganz sein und leben in Enthaltsamkeit.

Andere Paare hingegen verzichten auf den Geschlechtsverkehr, weil dieser zumindest einem der beiden Partner Schmerzen bereitet – und somit wenig Freude. Wieder andere haben Angst, dabei entdeckt zu werden, sich eine Geschlechtskrankheit einzufangen oder ungewollt schwanger zu werden. Gerade Letzteres ist für Menschen, die aus religiösen oder anderen Gründen nicht verhüten können oder dürfen, ein ausschlaggebender Grund.

Die heutzutage vielleicht häufigste Art der Enthaltsamkeit ist jedoch jene aus der Überzeugung heraus, dass es sich auf jeden Fall lohnen würde, auf den richtigen Partner zu warten. Um sicher zu gehen, dass es sich auch um „die“ eine wahre Liebe handelt, wird der Geschlechtsakt erst in der Hochzeitsnacht vollzogen.

Enthaltsamkeit vor der Hochzeitsnacht kann Qualität der Ehe erhöhen

Angesicht der heutigen Scheidungsrate werden einige nun einwenden, dass die Enthaltsamkeit wohl kaum Auswirkungen auf die Stabilität der Ehe haben wird. Doch mit dieser Annahme liegen die Skeptiker falsch, wie eine Studie der Brigham Young University’s School of Family Life in Utah belegt.¹

Demnach wären von den 2.000 befragten Ehepaaren jene, welche bis zur Hochzeitsnacht enthaltsam gewesen wären, nun deutlich zufriedener mit ihrer Ehe als andere. So sei nicht nur die Beziehung etwa 22% stabiler als die jener verheirateten Paare, die bereits vor der Ehe Sex hatten. Auch die sexuelle Zufriedenheit sei um 15% größer, die Qualität der Kommunikation um immerhin 12%.

Kein Sex – mehr Kommunikation

Studienleiter Prof. Dean Busby erklärt das Ergebnis der Studie damit, dass enthaltsame Paare besser gelernt hätten, auf hohem Niveau miteinander zu kommunizieren. Dies sei ein wichtiger Faktor für eine stabile Partnerschaft, denn miteinander klar und auf selber Ebene reden zu können ist wichtig, um gemeinsam aufkommende Probleme und Missverständnisse aus der Welt zu schaffen.

Ob Sie mit Ihrem Partner auf die schönste Nebensache der Welt jedoch bis zur Hochzeit warten wollen, bleibt letztlich vollkommen Ihnen überlassen. Wichtig ist nur, dass sich beide dabei wohl fühlen und einander lieben.

Quellen:

¹Studienleiter Prof. Dean Busby von der Brigham Young University’s School of Family Life in Utah befragte 2010 mehr als 2000 verheiratete Paare zu verschiedenen Aspekten ihrer Ehe.

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