Sie treffen sich seit einigen Wochen mit einer Frau oder einem Mann, die oder der Ihnen sehr gut gefällt. Zudem verstehen Sie sich ausgezeichnet. Doch obwohl alles passt, löst die Vorstellung einer festen Beziehung bei Ihnen Unbehagen aus. Damit Ihre Partnersuche davon nicht beeinträchtigt wird, sollten Sie Vor- und Nachteile von trauter Zweisamkeit kennen.
Zweisamkeit als Traumvorstellung
Wer träumt nicht davon, den perfekten Partner zu finden und eine enge, vertraute und möglichst langfristige Beziehung aufzubauen? Haben Sie auch das Gefühl, dass eine Partnerschaft Sie glücklicher machen würde als Ihr Singleleben? Sie könnten Ihre freie Zeit gemeinsam verbringen und Ihr Partner würde Ihnen einen starken Rückhalt bieten. Er wäre für Sie Gesprächspartner, Ratgeber und bester Freund zugleich und könnte Ihr Verlangen nach Zärtlichkeit stillen.
Traute Zweisamkeit oder Stressfaktor?
Doch eine Beziehung scheint auch Nachteile mit sich zu bringen. So könnten Sie durch eine feste Partnerschaft einige Ihrer Single-Vorteile verlieren. Sobald Sie jemanden kennenlernen und häufiger als drei Mal getroffen haben, macht sich in Ihnen das Gefühl breit, verpflichtet zu sein? Sie haben beispielsweise den Eindruck, Ihrer Bekanntschaft Rechenschaft darüber ablegen zu müssen, warum Sie abends mit Ihren Kumpels ausgehen wollen und nicht mit ihr?
Obwohl Ihr Kennenlernen bisher sehr gut läuft, bringt Sie die Vorstellung, eine feste Partnerschaft einzugehen, ins Grübeln: Sie wollen sich nicht ständig rechtfertigen müssen, alle Ihre Aktivitäten und Unternehmungen absprechen oder jederzeit für den Anderen verfügbar sein. Manchmal genießen Sie es, Zeit alleine zu verbringen und befürchten, dass dies in einer Partnerschaft nicht mehr ohne Weiteres möglich wäre. Doch seien Sie vorsichtig: Wenn Sie die vermeintlichen Nachteile von vertrauter Zweisamkeit zu stark bewerten, erschwert das Ihre Partnersuche – Sie hoffen, dass Ihre Zweifel verschwinden, wenn Ihr potenzieller Partner perfekt ist, und stellen deshalb zu hohe Ansprüche an ihn.
Sie sollten sich insgesamt von Ihren Vorbehalten nicht verunsichern lassen: „Das Bedürfnis nach Nähe und Distanz ist kein konstantes, sondern verändert sich auch über die Zeit. In den seltensten Fällen fühlen die Partner zu jeder Sekunde das gleiche Bedürfnis. Außerdem muss Distanz nicht immer ‚weg vom Partner‘ bedeuten, sondern eher ‚hin zu einem selbst‘. Es sollte also nicht als Bedrohung für die Partnerschaft verstanden werden, wenn dieses Bedürfnis geäußert wird. Im Gegenteil, dies kann anschließend wieder zu einem stärkeren Wunsch nach Nähe führen.“ erklärt eDarling-Psychologin und Beziehungsexpertin Dr. Wiebke Neberich.
Tipps, um die Skepsis zu überwinden
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Vorstellung von Zweisamkeit gleichzeitig Glücks- und Angstgefühle auslöst. Sie können die Zweifel gegenüber großer Vertrautheit ausräumen. Nehmen Sie sich für das Kennenlernen genug Zeit und überlegen Sie sich, was Sie in einer Beziehung wollen. Sind Sie bereit, Ihre Zeit für sich oder Ihre Kumpels zu reduzieren, um sich mit Ihrer Partnerin zu beschäftigen? Vielleicht sind Sie bereits so verliebt, dass sich diese Frage gar nicht stellt, weil Sie am liebsten jede freie Minute mit Ihrer Auserwählten verbringen möchten. Wenn Sie glauben, dass Ihre Bekanntschaft die oder der Richtige ist, werden sich die Nachteile einer engen Bindung wahrscheinlich in Luft auflösen.
Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz
Wenn sich Ihre Bekanntschaft zu einer festen Beziehung entwickelt und Sie das Gefühl bekommen, dass Sie Freiraum für sich brauchen, sollten Sie mit ihrem Partner darüber sprechen. Feilen Sie gemeinsam an einem Beziehungsmodell, das Ihnen sowohl Vertrautheit und Intimität miteinander als auch Zeit und Raum für sich selbst bietet. Sie schaffen so ein gutes Gleichgewicht, sodass Ihre Zweisamkeit Sie glücklich machen kann.